In Teil drei der Serie beschäftige ich mich mit dem Thema der unterstützenden Netzwerke für Nachwuchsführungskräfte.

Sind Netzwerke wirklich wichtig?

Kurze Antwort: Ja. Längere Antwort: Ja, absolut! Spaß beiseite, Netzwerke sind enorm wichtig. Und das lernen wir eigentlich schon in der Kindheit. Das erste Netzwerk, das wir kennenlernen, ist die Familie. Ist dieses Netzwerk unterstützend und hilfreich, ermöglicht es einen guten Start ins Leben. Ist die Familie dagegen destruktiv, hat man Widerstände und Hürden zu überwinden, wenn man das gleiche Ergebnis erzielen will.

Dieses Beispiel illustriert bereits, wie wichtig Netzwerke sind. Und deshalb gilt das natürlich auch für Nachwuchsführungskräfte! Ich möchte für diesen Beitrag in drei verschiedene Typen von Netzwerken unterscheiden, die für Dich empfehlenswert sind.

Fachnetzwerke

Je nachdem, in welchem Bereich Du Führungskraft wirst, gibt es wirklich gute Fachnetzwerke. Diese sind meist bei neutralen Gesellschaften oder Institutionen angesiedelt. So gibt es bspw. die Gesellschaft für Projektmanagement, die Gesellschaft für Controlling, und viele andere mehr. Auch die lokalen Industrie- und Handelskammern (oder die Handwerkskammern) unterhalten oft eigene, fachbezogene Netzwerke. Ihnen gemeinsam ist der fachbezogene Austausch, oft auch fachliche Weiterbildungsmöglichkeiten.

Abhängig davon, in welchem Bereich Du führen sollst, ist es sehr ratsam, frühzeitig den Kontakt zu suchen. So erhältst Du oft kostenlos fachliche Informationen, knüpfst Kontakte zu Experten und findest gute Fort- und Weiterbildungen. Das ist, alles in allem, ein lohnendes Investment. Sie helfen Dir, fachlich besser zu werden. Und je nach Netzwerk kannst Du dort auch Ansprechpartner finden, die Du in Deinem Alltag kontaktieren kannst und einen guten Rat bekommst.

Führungsnetzwerke

Nun plädiere ich ja immer dafür, dass Führung ein komplett eigenes Skillset ist. Dementsprechend gibt es natürlich auch Netzwerke, die kein spezifisches Fachgebiet als Thema haben. Die Wirtschaftsjunioren, die Familienunternehmer und die lokalen Kammern an sich sind Beispiele für solche Netzwerke.

Ihr Vorteil ist dabei die Diversität. Bist Du zu sehr fachgebunden, gehen Dir vielleicht Lösungsansätze verloren, die andere bereits erarbeitet haben. Es ist für Dein Denken und Deine Entwicklung aber enorm hilfreich, über den Tellerrand zu schauen. Deshalb empfehle ich Dir dringend, ein solches Netzwerk zu suchen und Dich zu investieren. Du wirst mit der Zeit überrascht sein, wie hilfreich es ist. Als Bonus haben diese Leadership-Netzwerke ebenfalls oft sehr gelungene Vorträge, Fortbildungen und Netzwerkveranstaltungen, die Dir unmittelbaren Mehrwert bringen. Darüber habe ich auch schon mal ausführlicher geschrieben. Was für Nachfolger gilt, gilt aber auch für Nachwuchsführungskräfte!

Das informelle Netzwerk innerhalb Deines Unternehmens

In Deinem Unternehmen gibt es ebenfalls Netzwerke. Im Gegensatz zu den oben genannten sind diese meist nicht institutionalisiert, sondern informell. So bilden in großen Unternehmen die Assistenzkräfte der Führungskräfte meist ein solches Netzwerk. Sie sind oft bestens informiert, wenn es um Strömungen und Meinungen so firmenpolitischen und -strategischen Fragen geht. Das solltest Du nicht ignorieren. Es ist enorm hilfreich, hierzu Zugang zu haben. Über die eigene Assistenz, regelmäßige Treffen in der Mittagspause oder indem Du zum Beispiel ein Netzwerk für die jungen Führungskräfte im Unternehmen selbst gründest. Schon ein wöchentlicher Jour Fixe von nur einer Stunde wird Dich dabei voranbringen.

Natürlich gibt es auch formelle interne Gruppen. Eine Führungsrunde, ein Abteilungsleitertreffen, ein Reportingkreis – all das sind Netzwerke, die für Dich hilfreich sein können. Wichtig ist das langfristige Denken. Man sieht es ja in der Politik – wenn eine Person aus einem alten Netzwerk eine wichtige Position erreicht, bedeutet es auch oft einen großen Karriereschritt für andere Mitglieder.

Das Geheimnis von Netzwerken: Dein Investment

Das ganze Geheimnis erfolgreicher Netzwerkarbeit liegt in Deinem Investment. Wenn Du zwar Mitglied bist, aber nie zu einer Veranstaltung gehst, hast Du nichts davon. Investierst Du Dich allerdings aktiv, bekommst Du diese Investition verzinst zurück. Deshalb gibt es nur eine Sache, die ich Dir nicht rate:

Das einzige, was ich Dir nicht empfehlen kann, ist in kein Netzwerk zu gehen.

Zusammenfassung

Netzwerke sind allgegenwärtig, sie beginnen bereits in Deiner Kindheit. Als Nachwuchsführungskraft gibt es für Dich die folgenden Optionen:

  • Fachnetzwerke in Deinem Arbeitsfeld
  • Übergreifende, oft auf Leadership fokussierte, Netzwerke
  • die formellen und informellen Netzwerke innerhalb Deines Unternehmens (die Du auch selbst gründen kannst)
  • und natürlich Dein privates Umfeld

Ihr Nutzen für Dich hängt letztlich alleine von Deiner Investitionsbereitschaft ab. Es gilt der alte Grundsatz: “Kontakte schaden demjenigen, der sie nicht hat.

 

Bildquelle: Erstellt mit KI am 06.08.24 

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