Beim Neujahrsempfang der Wirtschaftsjunioren Saarland sprach Christian Weber, der CEO der Karlsberg-Brauerei. Sein Thema war die Unternehmenskultur und er bemerkte, wie sehr Sprache darauf Einfluss nimmt. Im Nachgang habe ich viel darüber nachgedacht und auch die Beobachtungen meiner Mentorin noch einmal Revue passieren lassen. Zudem habe ich auch mich selbst und mein Team noch einmal intensiv beobachtet. Dabei sind mir drei Dinge wiederholt aufgefallen.

Es gibt Wörter, die man einfach streichen kann

Seitdem ich darauf hingewiesen wurde, merke ich zunehmend, dass man das Wort „aber“ streichen kann. In den allermeisten Aussagen hilft es nämlich gar nicht. Im Gegenteil, da es faktisch alles vorstehende invalidiert, ist es ein richtig negatives Wort.

Das gleiche gilt auch für das Wort „Problem“. Wirklich problematisch sind nur Herausforderungen, die nicht gelöst werden. Insofern hilft das Wort nicht weiter, sondern schafft nur schlechtere Stimmung.

'Problem' und 'aber' sind böse Worte. Sie helfen nicht weiter. Weg damit! Klick um zu Tweeten

Streicht man beide aus seinem eigenen Sprachgebrauch und weist auch andere darauf hin, fühlt man sich deutlich besser und achtet viel mehr auf positiven Sprachgebrauch. Dauerhafte positive Sprache schafft auch positive Gefühle.

Mimik spielt eine Rolle

Ich bekam von einem Mitarbeiter das Feedback, dass meine Mimik schwer zu lesen sei. Eine andere Mitarbeiterin sagte mir mehrfach, ich würde ärgerlich wirken.

Für mich waren beide Aussagen verblüffend. Ich hatte für mich nur einen neutralen Gesichtsausdruck aufgesetzt. Große Gefühlsregungen sind nicht meine Art. Das Feedback zeigt aber, dass Du, vielleicht gerade als Führungskraft, hier ein wenig darauf achten solltest. Bei beiden Feedbackgebern kam nicht an, wie glücklich und zufrieden ich allgemein (und mit ihnen und ihrer Arbeit) bin – was unglaublich schade ist!

Feedbackkultur

Fast alle Menschen, auch ich, neigen dazu, Feedback als Einladung zur Diskussion zu verstehen. Das ist nicht der Fall!

Es gibt nur eines, was Du mit Feedback tun kannst: Es annehmen. Und danke sagen. Klick um zu Tweeten

Mit Feedback kannst Du nur eines tun: Es annehmen (oder nicht, wobei das nicht hilfreich ist). Sich das bewusst zu machen, hat mich einen zweitägigen Lehrgang gekostet. Sobald Du es aber verstanden hast, selbst so handhabst und auch Dein Team dabei mitnimmst, eröffnen sich riesige Chancen in Hinblick auf die Weiterentwicklung. Wenn wir nicht über den Inhalt diskutieren, sondern ihn reflektieren, machen wir echte Schritte nach vorn. Als Menschen, wie als Team.

1 Kommentar
  1. Christopher Fischbach
    Christopher Fischbach sagte:

    Danke für den Artikel. Er drückt das aus, was ich schon seit Jahren auf etlichen Ebenen zu transportieren versuche. Leider, so meine Erfahrung, wird es gerne angenommen und binnen kurzer Zeit wieder vergessen. Daher der Appell, sich selbst regelmäßig auf den Prüfstand zu stellen. Nicht selten erkennt man, dass man vom Weg abweicht.

    Im Übrigen, auch die morgentlichen “Grinseminuten” vor dem Spiegel, so affig sie wirken mögen, helfen ein positives Lebensgefühl zu haben und nach außen zu transportieren.

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