Ich unterbreche kurz meine aktuelle Serie, um einen Rückblick einzustreuen. Der September ist da, die Sommerferien sind vorbei. Endlich wieder Konferenzzeit! Ich habe den zweiten Teil der Saison mit der Landeskonferenz Hessen in Offenbach begonnen.

We <3 OF

Unter dem Motto “We love OF” fand die LaKo am Monatswechsel August-September statt. Offenbach ist für mich fast ein Heimspiel. Nach nur anderthalb Stunden war ich vor Ort und konnte auch zufällig direkt einchecken.

Nach drei Minuten Fußmarsch war ich in der IHK und konnte, als Mitglied des Vorstandes der Senatorenvereinigung, der Landesmitgliederversammlung der Wirtschaftsjunioren Hessen beiwohnen. Knapp zweieinhalb Stunden angeregte Diskussion inklusive einer Vorstellung der Kandidaten für den Bundesvorstand 2025 waren mein Start in die LaKo.

Ein hochmodernes Präsidium

Im Anschluss ging es nach kurzer Pause zur Besichtigung in das Polizeipräsidium Südosthessen. Bilder habe ich davon natürlich nicht, aber es ist ein beeindruckender Bau. Weniger als drei Jahre alt, hochmodern ausgestattet und in einer Private-Public-Partnership errichtet. Die Polizei ist Mieter und bekommt vom Bauträger Goldbeck, einem der Sponsoren der LaKo, ein perfekt ausgestattetes Gebäude zur Verfügung gestellt.

Wir konnten einen Blick auf die Bedampfungsräume (ganze Autos zur Spurensicherung bedampfen können ist manchmal sehr hilfreich). die Arbeit der in diesem Jahr gegründeten Hundestaffel und auf die Ausnüchterungszellen werfen. Die kleinen Details, an die überall gedacht wurde, sind beeindruckend.

Den Abschluss bildete die Einsatzzentrale mit ihren Arbeitsplätzen und den Möglichkeiten, auf kritische Lagen schnell zu reagieren. Und wenn es keine solchen Lagen gibt, ist die Mehrzweckhalle und das perfekt ausgestattete Gym eine willkommene Abwechslung für die knapp 1900 Menschen, die in diesem Gebäude arbeiten.

Eat the World

Nach einem wunderbaren Welcome-Abend in der alten Schlosserei, bei dem die Landespreise vergeben wurden, bestand mein zweiter Tag aus einer kulinarischen Stadtführung. Wir konnten mit Frühlingsrollen auf dem Wilhelmsplatz starten und wurden dann durch Teile der Stadt geführt. Dabei lernten wir viel über die Geschichte der vielleicht zu Unrecht verschrieenen Stadt und hatten insgesamt fünf kulinarische Zwischenstopps, darunter indisch und belgisch. Fazit: Wer gerne neue Dinge probieren möchte, findet in Offenbach sein oder ihr Glück!

Den Abschluss bildete, wie immer, eine Gala in der area3. Diese hatte es in sich. Ein wunderbares Rahmenprogramm, untermalt von Musik auf einem Flügel von Steinway & Sons, ein Feueralarm und das beste Essen, das ich je auf einer Gala hatte. Gekrönt wurde sie aus meiner Sicht von der absolut verdienten Ehrung für Franziska Deutscher und einer erstklassigen Liveband für den inoffiziellen Teil am Ende.

Mein Dank geht an die WJ Offenbach

Ihr habt eine wirklich tolle Landeskonferenz auf die Beine gestellt, es hat riesigen Spaß gemacht. Und mit der saarländischen Landeskonferenz und der Bundeskonferenz stehen zwei weitere Großereignisse für den September an.

Zeit für den versprochenen zweiten Teil der Serie “Karrierestart als Führungskraft”. Dieses Mal ist das Thema, wie man mit all dem Neuen, der Unsicherheit, umgeht, was einen erwartet.

So viel zu tun – wie fange ich an?

Wie ich schon an anderer Stelle beschrieb, prasselt auf eine Nachwuchsführungskraft viel ein. Neue Aufgaben, vielleicht auch noch die alten fachlichen Aufgaben dazu, und wenig Erfahrung im Umgang mit der Situation. Das wichtigste dabei ist Ruhe bewahren. Denn es ist wie in jedem neuen Job völlig normal, am Anfang etwas überfordert zu sein. Diese Schonfrist gilt auch für frisch gebackene Führungskräfte. Dass jemand mit zwei Jahrzehnten Erfahrung anders gemessen wird ist normal. Du, als Nachwuchsführungskraft, musst nicht direkt auf 100% Performance springen. Was aber nicht passieren sollte ist, dass Du ein Opfer der Situation bist.

Deshalb ist das wichtigste aus meiner Sicht ein Rahmen. Du brauchst eine grobe Übersicht darüber, was generell Deine Aufgaben sind. Idealerweise kannst Du diesen dann auf einen täglichen Rahmen runterbrechen. Strukturen helfen generell dabei, in hektischen Situationen den Überblick zu bewahren. Deshalb lautet mein Tipp: Schreib einfach erst mal alles auf. Ob als Liste, als Mindmap, digital oder analog, das spielt keine Rolle. Aber verschaff Dir einen Überblick. Sofern vorhanden kann eine Stellenbeschreibung sehr nützlich sein.

Wenn Du diese Übersicht hast, bewerte erst einmal, wo Du bei diesen Punkten stehst. Kennst Du die Aufgabe schon? Hast Du Erfahrung damit? Wo fehlt Dir Wissen? Das alles kannst Du in Deinen Entwicklungsplan integrieren. Und dann folgt der vielleicht wichtigste Tipp: Sprich mit Deinem Team! Was den fachlichen Teil angeht, sind diese Menschen Deine beste Informationsquelle. Du musst es nicht genauso gut können wie sie, solltest aber ein ausreichendes Verständnis aufbauen, damit Du mit Ihnen sprechen kannst. Deine erste Woche besteht also bestenfalls aus Sprechen und Hospitieren, damit Du diese Lücke schließen kannst.

An vorhandene Strukturen andocken

Im zweiten Schritt kannst Du dann erarbeiten, welche Strukturen durch das Unternehmen vorgegeben sind. Reporting ist ein guter Ansatz. Welche Zahlen und welche Informationen brauchst Du und brauchen Deine Vorgesetzten? In welchen Abständen? Das gibt Dir einen Hinweis, was Du an Datenerhebung aufbauen musst. Sofern Du Nachfolger einer Person bist, lohnt es sich auch, in deren Unterlagen zu schauen. Wenn Du auf der sprichwörtlichen grünen Wiese beginnst, umso besser – dann kannst Du es von Anfang an mit erarbeiten und bist damit automatisch der erste Experte.

Achte dabei darauf, dass Du Dich selbst nicht überforderst. Du bist in Stunde 9 und 10 eines Tages nicht effektiver oder besser. Vermutlich bist Du nur müder. Besser wäre es, eine Priorisierung in Deine Liste zu bringen. Wie oft fallen Aufgaben an? Wie dringend sind diese? Sind andere davon abhängig? Mit dieser Art Fragen kannst Du eine sinnvolle Reihenfolge schaffen.

Selbstzweifel sind normal

Auch wenn wir alle gerne Superman (oder Batman) wären, wir sind es nicht. Du wirst Fehler machen, langsamer lernen als Dir lieb ist oder Deadlines verpassen. Die Angst vor diesen Dingen ist aber meist größer als die tatsächliche Auswirkung. Und sie ist gleich doppelt schädlich, denn Angst lähmt, wodurch die Deadline noch näher rückt. Ein Mentor, innerhalb und außerhalb des Unternehmens, ein Partner, ein Freund – sie alle können Dir helfen, diese Ängste loszuwerden und in die Aktion zu kommen. Egal, ob es von Erfolg gekrönt ist, es fühlt sich besser an, etwas zu tun, als dabei zuzusehen, wie Dinge passieren.

Bei allem, was Du tust, wirst Du Fehler machen. Das hat gleich mehrere Vorteile. Es sorgt dafür, dass der Superhelden-Mythos stirbt. Du lernst daraus. Und die allermeisten Fehler sind nicht so kritisch, wie sie sich anfühlen. Was Dir allerdings nicht passieren sollte, ist, dass Du einen Fehler und das damit verbundene Lernpotenzial ignorierst. Geh offen damit um, auch gegenüber Deinem Team. Nichts macht Dich als Führungskraft nahbarer, als sachlich über einen eigenen Fehler zu sprechen und, wenn möglich, andere in die Lösung einzubeziehen.

Das geht am besten mit einer Nacht Schlaf dazwischen. Schnellschüsse führen oft dazu, dass wir emotional noch zu angreifbar sind, was uns unklarer in der Sache werden lässt. Sind wir unklar, weiß das Team nicht, woran es ist. Das ist dann weniger hilfreich. Deshalb: Eine Nacht schlafen, dann sachlich aufräumen!

Nach der Pflicht kommt die Kür

Mit der Zeit ist der Rahmen, den Du gebaut hast, so stabil, dass Du auf die Feinheiten achten kannst. Dazu gehören aus meiner Sicht vor allem Vorbildfunktion in Dingen, die Dir wichtig sind. Menschen beschreiben, was man von ihnen erwartet, kann funktionieren. Besser ist es, das richtige Verhalten vorzuleben. Wenn Du also beispielsweise davon überzeugt bist, dass Deadlines wichtig sind, solltest Du selbst keine verpassen.

Du hast Deinem Team etwas für Montag zugesagt? Liefere es Montag! Du möchtest, dass die Dinge sachlich analysiert und gelöst werden? Dann sei nicht selbst emotional!

Das klingt nun relativ simpel. Allerdings ist es das nicht immer. Deshalb ist es auch die Kür, denn es erfordert mentale Kapazität, die eigenen Werte immer wieder mit dem eigenen Verhalten bewusst abzugleichen. Unser normaler Modus Operandi bevorzugt das schnelle Handeln – das kann dann aber unpassend zu den Werten sein. Hier macht Übung den Meister.

Zusammenfassung

Als frisch gebackene Nachwuchsführungskraft prasselt viel auf Dich ein. Unsicherheit ist in dieser Situation menschlich. Folgende Punkte helfen Dir:

  • Akzeptieren, dass auch in einer Führungsposition jeder am Anfang viel lernen muss
  • Die eigenen Aufgaben in einer Liste oder Mindmap festhalten und daraus einen Lernplan entwickeln
  • Vorhandene Strukturen mit dieser Liste kombinieren und damit einen stabilen Rahmen für die tägliche Arbeit schaffen
  • Fehler als Lernmöglichkeit nutzen – nach einer Nacht Schlaf
  • langfristig vor allem Vorbild statt Mahner sein

In zwei Wochen geht es weiter mit dem Thema “Netzwerke und ihre Bedeutung für Nachwuchsführungskräfte”.

Bildquelle: Erstellt mit KI am 06.08.24

Herzlich willkommen zu Teil eins meiner neuen Serie “Karrierestart als Führungskraft”. In diesem ersten Beitrag möchte ich mich mit der Wichtigkeit der eigenen Entwicklung durch Weiterbildung beschäftigen.

Das Limit Deiner Effektivität bist Du

Eines der wichtigsten Dinge, die man als Nachwuchsführungskraft wissen sollte, ist wo das Limit der Führung liegt. Es liegt in Dir selbst, Deinen Skills und Deiner Erfahrung. Letztere kommt mit der Zeit. Alles andere aber hast Du in der Hand! Deshalb ist es enorm wichtig, hierfür schon einen guten Plan zu haben und die eigene Weiterbildung zu priorisieren. Bruce Lee wird das folgende Zitat zugeschrieben:

You don't rise to the level of your ability. You fall to your level of training. - Bruce Lee Share on X

Damit bringt er es, meiner Meinung nach, genau auf den Punkt. Nur wer immer weiter an sich arbeitet, vergrößert tatsächlich die eigenen Fähigkeiten dauerhaft. Die Sportler und Sportlerinnen, die jetzt gerade bei Olympia in Frankreich sind, haben dieses Prinzip verinnerlicht. Das gleiche gilt auch in der Führung von Menschen.

Achte auf ein breites Feld der Weiterbildung

Nur zu oft wird die eigene Weiterbildung auf rein fachliche Themen konzentriert. Es spricht absolut nichts dagegen, eine Expertise für ein spezifisches Fach aufzubauen. Es sollte aber nicht die einzige Investition in Deine Weiterbildung sein. Vielmehr rate ich Dir, in die sogenannten “Meta-Skills” zu investieren. Das sind Fähigkeiten und Wissen, die Dich ein Leben lang begleiten und für eine Vielzahl von Aufgaben und Situationen hilfreich sind.

Was mir sehr viel geholfen hat, waren alle Bereiche, die mit Kommunikation und Menschen zu tun haben. Dazu gibt es viele wunderbare Weiterbildungen, die man besuchen kann. Die Fortbildungsreihe “Kommunikation und Führung” von Schulz-von-Thun genießt einen guten Ruf, aber auch das Erlernen von Persönlichkeitsmodellen und daraus resultierende Verhaltenspräferenzen (bspw. basierend auf Carl Gustav Jung) kann extrem hilfreich sein. Dazu dann noch etwas Wissen rund um den Bereich Selbstorganisation und Du hast einen gut gefüllten, immer hilfreichen Werkzeugkoffer.

Vielleicht auch etwas außerhalb der Komfortzone

Selbst, oder gerade Dinge, die sich nicht immer gut anfühlen, können sehr hilfreich sein. Präsentationstrainings, eine Selbstprofilierung durch das Team von Insights oder auch ein Flipchart-Training. Das mag sich nicht immer gut anfühlen. Viele Menschen glauben, dass präsentieren ihnen niemals liegen wird, oder dass sie nicht zeichnen können. Genau dafür sind diese Trainings aber da. Sie räumen mit diesen Glaubenssätzen auf und erweitern Deinen eigenen Horizont.

Besonders die Profilierung mit Hilfe von Insights ist mir dabei wichtig. Das resultierende Profil gibt nicht nur Informationen zu eigenen Präferenzen. Es beinhaltet auch Hinweise auf das eigene Führungsverhalten und mögliche Gegentypen. Das ist gerade in einer Führungsrolle besonders wichtig.

Was auch extrem spannend sein kann, ist es, fachliche Fortbildung in Bereichen zu machen, mit denen Du Kontakt hast. So schadet es zum Beispiel nicht, als Kaufmann dennoch mit Technikern sprechen zu können. Mindestens eine Einführung durch diese Leute ist ratsam. Als Führungskraft wird es Deine Aufgabe sein, die Kommunikation bestmöglich zu gestalten. Ein gemeinsames Vokabular oder geteilte Erfahrungen, bspw. durch eine Hospitation, helfen dabei.

Sprich mit Menschen, die schon da waren

Es gibt eine Redensart, die besagt, dass wenn man auf den Mount Everest steigen möchte man am besten mit jemand spricht, der schon dort war. Das gilt auch im Thema Leadership. Es braucht eigenes Lernen, auch durch eigene Fehler. Bei diesem Lernen können erfahrene Führungskräfte nicht nur als Trainer, sondern auch als Mentoren unterstützen.

Deshalb lautet der abschließende Rat: Erarbeite Dir einen persönlichen Entwicklungsplan und gehe diesen mit der Hilfe eines Mentors oder einer Mentorin an!

Zusammenfassung

Als Nachwuchsführungskraft solltest Du…

  • kontinuierlich lernen, also regelmäßig Fort- und Weiterbildung besuchen
  • ein Meta-Skillset aufbauen – priorisiere dabei Kommunikation als Themenschwerpunkt
  • Deine Komfortzone verlassen
  • Menschen zu Rate ziehen, statt sich alles alleine zu erarbeiten

Damit ist dieser erste Teil der Serie zu Ende. In zwei Wochen erscheint der nächste Teil zum Thema “Umgang mit Aufgaben und Unsicherheiten”.

 

Bildquelle: Erstellt mit KI am 06.08.24

Schon vor langer Zeit schrieb ich, dass Führungskräfte keine Opfer sein sollten. Das gilt auch uneingeschränkt weiter, obwohl es uns allen mal so geht. Reflexion und Mentoring können helfen, da raus zu kommen. Heute würde ich aber noch einen Schritt weiter gehen: Es reicht nicht, nur kein Opfer zu sein. Es braucht auch Aktivität.

Meckern ist billig

Es ist einfach, zu meckern. Über die Gesellschaft, die Politik, den Chef, die Umstände, und noch vieles mehr. Das ist auch zutiefst menschlich und völlig ok, wenn es in kleinen Maßen vorkommt. Wenn es aber System hat, wird es schädlich. Innerhalb einer Organisation können Menschen, die dieses Verhalten oft zeigen, großen Schaden anrichten.

Für Dich, als Führungskraft, kommt es darauf an zu erkennen, wann es sich wirklich um “Meckerer” handelt, und wann vielleicht jemand einfach nur den Finger in die Wunde legt, vor der alle anderen die Augen verschließen. Den Unterschied zu erkennen ist nicht leicht, und Du wirst auch bestimmt mal daneben liegen. An dieser Stelle reicht es, wenn Du weißt, dass es mehrere Optionen gibt. Und dass solange jemand noch über etwas redet, diese Person überhaupt noch Interesse daran hat!

Und wenn ich selbst meckere?

Auch Du wirst mal meckern. Das ist auch ok, wir sind alle Menschen. Tust Du es aber zu lange, bist Du hilflos. Die Umstände, das Verhalten anderer, es bestimmt Deine Gefühle und Dein Handeln. Das ist nicht schön und nicht hilfreich.

Die Freiheit erlangst Du, wenn Du aktiv handelst. Meckern kommt oft, weil man gerne eine Veränderung hätte. Sei diese Veränderung! Tritt in einen Verein ein, der für etwas arbeitet, was Dir wichtig ist. Mach die Sauberkeit Deiner Datenablage zu Deinem Projekt, wenn Du Dich regelmäßig darüber ärgerst, dass Du nichts findest. Engagiere Dich politisch (oder geh mindestens wählen), wenn Dir die Politik nicht passt.

Das gleiche gilt für Dein Team

Die gleiche Chance kannst Du auch Deinem Team geben. Gib den Menschen, die meckern, die Chance, etwas zu ändern. Das bringt sie in die Wahlsituation: Weiter Opfer sein, oder Freiheit zum Handeln gewinnen. Es muss dabei nicht immer das große weltbewegende Projekt sein. Im Gegenteil, wenn jemand sich lange als Opfer fühlte ist es wichtig, kleine Schritte mit dieser Person zu gehen.

Wenn das alles nichts hilft, kann es natürlich dennoch erforderlich sein, für die Teamhygiene eine Entscheidung zu treffen. Aber finde zuerst heraus, was wirklich dahinter steckt.

Urlaub bringt Erkenntnisse. Erst wenn sich Dein Kopf entspannt kann er Dinge verarbeiten und richtig kreativ werden. Das ging auch mir so.

Den eigenen Ratschlägen sollte man folgen

Urlaub machen. Ich empfehle es immer wieder. Auch darauf zu achten, dass Dein Team es tut. Aber wie so oft, den eigenen Ratschlägen zu folgen ist nicht so einfach. So ist es eine Weile her gewesen, dass ich selbst richtig Urlaub gemacht hatte. Dieses Jahr allerdings war es so weit. Darüber habe ich auch vor zwei Wochen ein wenig geschrieben.

Und ich kann definitiv sagen, dass es das wert war, auch aus einer beruflichen Perspektive. Ich habe einige wunderbare Bücher gelesen und viel nachdenken können. Das hilft mir nun auf den nächsten Schritten des Weges.

Altes Wissen zu DISG, aufgefrischt

Ein Buch, das mich direkt schon alleine aufgrund des Titels angesprochen hat, war “Surrounded by Idiots” (Affiliate Link). Es brachte mir eine gute Auffrischung zum Thema DISG-Modell, das ähnlich wie Insights, auf der Arbeit von C.G. Jung basiert.

Wertvoller als die reine Auffrischung des Wissens waren aber die Tipps und Tricks zur Analyse von beobachtetem Verhalten und dem Umgang mit den Menschen. Daraus habe ich mir ein schönes Cheat-Sheet erstellt, das ich nun verstärkt nutze. Zudem stelle ich es meinen Führungskräften zur Verfügung.

Rhetorische Tricks

Ebenso nützlich war das Buch “Dunkle Rhetorik” (Affiliate Link) von Wladislaw Jachtchenko. Er zeigt auf, wie Menschen rhetorische Kniffe nutzen, um die Oberhand zu wahren, Reaktionen zu triggern oder einem Angriff ausuweichen.

Einige der Tricks sind bekannt – gerade Verkaufstrainer bringen sie gerne bei. Andere dagegen helfen mir nun dabei, noch kritischer auf politische Dialoge und Monologe zu schauen. Da wir alle in unserem Alltag anfällig für diese Tricks sind, ist es absolut empfehlenswert, das Buch zu lesen!

Mein absolutes Highlight

Mein wichtigste Highlight kommt allerdings, wie so oft, als Empfehlung meiner Mentorin zu mir. “The five dysfunctions of a team” (Affiliate Link) ist ein Meisterwerk. Es ist recht kurz, klar und präzise – und so praxisnah, dass Du die Erkenntnisse daraus direkt anwenden kannst. Der Autor, Patrick Lencioni, beschreibt in Form einer fiktiven Geschichte (ein gutes Mittel, das ich auch bei den Büchern von Stefan Merath zu schätzen gelernt habe) fünf Bereiche, die Teamwork erschweren.

Dabei gibt er Tipps, woran sie zu erkennen sind, warum sie wichtig sind und wie man sie verbessern kann. Eine absolut optimale Handreichung für Führungskräfte und solche, die es noch werden wollen.

Das war nicht alles, aber das wichtigste

Neben diesen drei Büchern und einiger Belletristik von Marc Elsberg (danke für die Empfehlung, Tobi) habe ich auch das neueste Buch von Stefan Merath (Affiliate Link)und ein Buch über Leadership und Gruppendynamik (Affiliate Link) gelesen.

Bildquelle: https://raitner.de/en/2020/09/on-top-of-mount-stupid/

Vielleicht die wichtigste Erkenntnis ist “Mount Stupid”. Wir stehen so oft darauf. Es ist für Nachwuchsführungskräfte, aber auch für erfahrenere, unglaublich wichtig, immer wieder Impulse zu suchen, die uns davon herunterschubsen. Ein Urlaub, ein paar Bücher und Zeit zum Nachdenken helfen dabei.

 

Bildquelle Beitragsbild: https://raitner.de/en/2020/09/on-top-of-mount-stupid/