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Es ist nicht das erste Mal, dass ich über Atomic Habits” von James Clear schreibe. Neben den vergangenen Beiträgen zu Disziplin und Verhaltenszielen ist noch etwas hängengeblieben: Das Warum. Warum sind Gewohnheiten so schwierig, aber dennoch nützlich.

Kurzfristiger Schmerz

Dinge von der eigenen Liste abhaken macht glücklich. Das weiß jeder instinktiv, ist aber auch untersucht worden. Deshalb erscheint es erst einmal attraktiver, Ziele zu definieren, sie zu erreichen und abzuhaken. Das gibt uns ein Gefühl des Glücks, des Erreichens eines Meileinsteins.

Das Problem kommt dann danach, wie ich schon vor zwei Wochen schrieb: Nach dem erreichten Ziel steht das nächste Ziel. Und danach das nächste. Es ist ein endloses Hamsterrad aus kurzer Befriedigung, gefolgt von neuer Last.

Neues Verhalten, neue Gewohnheiten, dagegen sind etwas anderes. Es gibt keinen Endzeitpunkt. Das Gefühl des “Haken dran” fehlt komplett, weil es keinen Abschluss hat.

Langfristige Rendite

Allerdings hat James Clear sehr klar definiert, warum es dennoch sinnvoll ist, in vielen Bereichen eher Verhaltens- als Ergebnisziele zu setzen. Weil die Ergebnisse im Endeffekt besser werden.

Er spricht dabei von der “langfristigen Rendite von Gewohnheiten“. Dieses Bild finde ich sehr verständlich und klar. Es ist ähnlich, wie bei vielen Investments. Sie rollen langsam an, aber der Zinseszins-Effekt beschleunigt das Wachstum der Investition über die Jahre. Es zählt also weniger der absolute Betrag, sondern die konstante Investition.

Genau so ist es bei Gewohnheiten auch. Der einzelne Tag Sport bringt kein Ergebnis auf der Waage. Der einzelne Anruf bei einem Kunden keinen Auftrag. Aber wer jeden Tag Sport macht, wer jeden Tag Anrufe tätigt, wird Erfolge erzielen. Und kann sich immer wieder an einem erreichten Ziel freuen, dass quasi “automatisch” eintritt.

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Ich hatte ja kürzlich erwähnt, dass ich “Atomic Habits” von James Clear gelesen habe. Ein Satz, der darin für mich hängen blieb, ist der Titel dieses Blogs. Viele assoziieren Disziplin mit Willenskraft. James Clear sagt, dass Willenskraft der falsche Weg ist. Vielmehr sei es sinnvoll, das “richtige Verhalten” so einfach wie möglich zu machen.

Ok, und wie kann ich nun Disziplin erlangen?

Ich habe ein wenig darüber nachgedacht, wie mein Verhalten und mein Umfeld Disziplin unterstützt. Einige Dinge tue ich schon, die für mich Vereinfachungen sind. Andere bewerten es als Disziplin.

Was vielleicht viele übersehen, sind die Räumlichkeiten, in denen wir etwas tun. Wenn ich einen Arbeitsplatz einrichte, versuche ich zu erreichen, dass alles wichtige in direkter Reichweite ist. Wenn ich in einen anderen Raum muss, um etwas zu tun, ist das ein Hindernis, das Willenskraft kostet.

Ein Beispiel: Ich möchte gerne alles digital haben. Deshalb ist meine Scannersoftware installiert und konfiguriert. Wichtiger ist allerdings, dass ich den Scanner mit einem Handgriff befüllen kann. Deshalb steht er in direkter Reichweite. Ebenso ist ein Glas Wasser immer griffbereit, denn ich möchte viel Wasser trinken. Es gehört zu meiner Morgenroutine, direkt ein großes Glas zu trinken und beim Betreten des Büros ein großes Glas zu füllen. Das macht es mir leicht.

Überhaupt, Routinen helfen

Routinen sind ein mächtiges Instrument. Es gibt viele wiederholende Aufgaben in meinem Leben. Die Vorbuchhaltung, das Tagebuchschreiben, die Daten aus der Aufwandserfassung korrelieren, und vieles mehr.

Nicht nur sind diese Routinen in meinem Aufgabenmanagement, sie sind es auch immer zur gleichen Zeit, ggf. kombiniert mit Timeboxing im Kalender. Mit diesem Wissen bereitet es mir keinerlei Probleme, eine eingehende Rechnung einfach in die Ablage zu legen. Ich weiß ja, dass sie spätestens am kommenden Dienstag bearbeitet werden wird. Mental ist dieses Verhalten erleichternd.

Gelegenheiten nutzen

Was ebenfalls unglaublich hilfreich ist, ist es, Gelegenheiten zu nutzen. Es gibt Dinge, die man mehr oder minder regelmäßig tut. Dazu passende notwendige Aufgaben “dazuplanen” macht es viel einfacher, diese auch wirklich durchzuführen.

Während man auf das warme Wasser in der Dusche wartet, kann man vieles im Bad tun. Handtücher wechseln, Seife auffüllen, kleinere Reinigungsarbeiten… und das ist nur ein Beispiel.

Der Trick, diszipliniert zu sein, ist es also, es sich möglichst einfach zu machen.

 

Bildquelle: Grace Winter  / pixelio.de

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